Wir unterscheiden zwei Arten von Zahnfleischtransplantaten, je nachdem, ob wir die oberflächliche Zahnfleischschicht verpflanzen müssen oder die tiefer liegende.
Die oberflächliche Version ist erforderlich in Regionen, wo dem Patienten festes, auf dem Knochen unbeweglich angewachsenes Zahnfleisch fehlt. Dieses feste Zahnfleisch schützt den Zahn und das Implantat wie ein fest anliegendes Gummiband vor dem Eindringen von Speiseresten und Bakterien am Zahnfleischsaum.
Das dazu benutzte Freie Schleimhauttransplantat (FST) entnehmen wir aus dem Gaumen und verpflanzen es an die gewünschte Stelle, nachdem wir dort ein Empfängerbett chirurgisch vorbereitet haben, auf dem das Transplantat angenäht wird und binnen einiger Tage anwächst. Während der Einheilzeit wird die Entnahmestelle am Gaumen durch eine dünne Verbandplatte aus weichem, biegsamen Kunststoff geschützt.
Die tiefere Zahnfleischschicht, nämlich das dort befindliche Bindegewebe, nutzen wir, wenn wir allein das Zahnfleischvolumen an einer Stelle vergrößern möchten. Das Bindegewebe wird ebenfalls aus dem Gaumen entnommen und die Entnahmestelle anschleißend wieder per Naht verschlossen. Das entnommene Gewebe wird in eine chirurgisch vorbereitete Region verpflanzt, um dort z. B. die Gestaltung einer Brücke oder das Zahnfleisch vor einem Implantat funktionell und optisch zu verbessern.
Knochentransplantate
Beim Kieferaufbau mit Knochen betrachten wir als erstes die Art des Kieferdefektes, um festzulegen, wo welche Menge an Knochensubstanz produziert werden muss.
Knochen als kleine Stückchen (Bonechips) mit Knochenersatzmaterial gemischtSollen im Bereich der Oberkieferbackenzähne Implantate eingesetzt werden, fehlt oft nach oben hin ausreichend Knochen, da dort bereits die Kieferhöhle liegt. Somit muss am Kieferhöhlenboden Knochen angebaut werden. Dies stellt in unserer Praxis mittlerweile einen Routineeingriff dar. Mit einer Mischung aus Eigenknochen, den wir beim Bohren der Implantatstollen gewinnen, und dem Knochenersatzmaterial dot Bio-Oss® vermengt mit einem von uns hergestellten Blutplättchenkonzentrat des Patienten [PRP / PRGF], das den Heilungsprozess nachhaltig unterstützt, wird der notwendige Knochenaufbau durchgeführt. Dieser kann meist simultan mit der Implantation durchgeführt werden und heilt binnen sechs bis neun Monaten zu einem festen, belastbaren Knochen.
Röntgenbilder vor und nach Implantation mit gleichzeitigem Knochenaufbau in den Kieferhöhlen.
Knochenblocktransplantat
Wenn das fehlende Knochenvolumen vor einer Implantation zu groß ist, benötigt man ein solides Knochenstück. Dieses können wir aus der Unterkiefer-Weisheitszahnregion und dahinter entnehmen, an den gewünschten Ort platzieren und dort mit kleinen Mikroschrauben aus Titan festschrauben. Wir lassen dem Knochen sechs Monate Zeit zur Einheilung, dann können dort Implantate gesetzt werden.